Deus Ex: Invisible War, veröffentlicht im Dezember 2003, ist der ambitionierte Nachfolger des preisgekrönten Originals Deus Ex aus dem Jahr 2000. Obwohl es kontrovers aufgenommen wurde, ist es ein faszinierendes Beispiel für narrative Entscheidungsfreiheit und Sci-Fi-Design mit philosophischem Tiefgang.
Du spielst Alex D., einen neu ausgebildeten Agenten, dessen Geschlecht du zu Beginn frei wählen kannst. Die Handlung setzt 20 Jahre nach dem ersten Teil an, in einer Welt, die sich nach einem katastrophalen Kollaps neu organisieren muss. Verschiedene Fraktionen – religiös, technologisch, militaristisch – ringen um Kontrolle, und du entscheidest, wem du dich anschließt.
Das Gameplay verbindet Shooter-Elemente, Schleichen und Rollenspielentscheidungen. Die Welt ist nicht riesig, aber dicht und reaktiv: Entscheidungen, die du triffst, verändern den Verlauf der Geschichte, beeinflussen den Ausgang von Missionen und sogar die Architektur der Levels. Auch innerhalb eines Auftrags kannst du wählen: tödlich, diplomatisch oder technokratisch.
Technisch setzte das Spiel auf die neue Unreal-Engine, mit dynamischer Beleuchtung und weichen Animationen – beeindruckend für 2003. Der Soundtrack untermalt die dystopische Stimmung mit elektronischen Klängen und schwelgerischer Atmosphäre. Besonders die Dialoge und das Moralsystem stehen im Vordergrund: Es gibt keine klaren „Guten“ oder „Bösen“, nur Perspektiven.
Obwohl Invisible War etwas zugänglicher ist als sein Vorgänger, bleibt es ein komplexes Werk – ideal für Spieler, die nachdenkliche Science-Fiction, philosophische Fragen und spielerische Freiheit schätzen. Als physische PC-Version mit Originalhülle heute ein wertvolles Sammlerstück.
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